Schwestern – Familienfest der etwas anderen Art
- Erscheinungsjahr: 2013
- Spielzeit: 84
- Altersfreigabe: FSK 0
- Genre: Drama
- IMDB: 5.3 / 10 (51)
- Metascore: / 100
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Handlung und Hintergrund zu Schwestern
In der Familie Kerkhoff steht ein großes Fest an. Viele Mitglieder der Familie haben sich jahrelang nicht gesehen und hatten keinen Kontakt zueinander. Allerdings gibt es etwas Besonderes zu feiern. Die jüngste Tochter Kati Kerkhoff möchte die Familie verlassen und einem klösterlichen Orden beitreten. Ihr Entschluss steht fest und anlässlich ihrer Einkleidung möchte sie ihre Familie zusammenholen. Die recht weltlich geprägten Verwandten tun sich mit ihrer Entscheidung jedoch sehr schwer. Aus den unterschiedlichsten Gründen können sie Katis Weg nicht nachvollziehen und geben ihre Meinung dazu ab. Es folgen zahlreiche Konflikte zwischen den Eltern, dem Onkel, dem Bruder und der Schwester der jungen Frau. Letztlich verzögert sich die Zeremonie und die Familie kommt auf einer Obstwiese nahe dem Kloster näher zusammen. Jeder hat einen eigenen Entwurf für sein Leben und gibt seine Haltung bekannt. Teilweise überdenken die Mitglieder auch ihre Einstellung und den eigenen Lebensweg. Nur die ältere Schwester Saskia hat mit über 30 Jahren auch noch nicht ihren Platz in der Welt gefunden. Sie sucht die Konfrontation mit Kati und dringt bis zu ihr ins Kloster vor. Erst jetzt erfahren sie, was sie wirklich zu diesem Schritt bewegt hat und wie sie ihren inneren Frieden findet.
Besetzung
Rolle | Schauspieler |
---|---|
Saskia Kerkhoff | Maria Schrader |
Usch Kerkhoff | Ursula Werner |
Onkel Rolle | Jesper Christensen |
Dirk Kerkhoff | Felix Knopp |
Doreen Kerkhoff | Ana Blomeier |
Marie Kerkhoff | Rita Luise Stelling |
Jörn | Thomas Fränzel |
Jola | Lore Richter |
Kati Kerkhoff | Marie Leuenberger |
Günther Kerkhoff | Klaus Manchen |
Lena Kerkhoff | Chiara Salomé Bohrmann |
Trailer
Sieh dir im Trailer an, wie die Familie das erste Mal aufeinander trifft und welche Probleme es bei so vielen unterschiedlichen Meinungen geben kann. Mit „Schwestern“ erwartet dich ein humorvolles Drama der besonderen Art.
Kritik und Zuschauermeinungen
Für Kritiker wie auch für Zuschauer ist es spannend mit anzusehen, wie die vermeintliche Familienidylle Stück für Stück aufzubrechen scheint. Der Film besitzt einen seichten und recht humorvollen Auftakt, als beispielsweise der halbnackte Exfreund von Kati auftaucht oder ihre Mutter mit all dem nichts zu tun haben will und schlecht über die Kirche spricht. Danach nimmt die Handlung aber an Fahrt auf und die Streitgespräche werden immer schlimmer. Jeder scheint einen anderen Standpunkt zu haben und es ist spannend zu sehen, wie Regisseurin und Drehbuchautorin Anne Wild das Familiendrama in gewisser Weise als Spiegel der Gesellschaft benutzt. Dabei ist das Szenenbild ideal auf die Handlung angepasst. Während sich die Familie im sommerlichen Wetter die Zeit auf einer Obstwiese vertreibt, zieht ein mächtiges Gewitter auf, parallel zu den vielen Streitgesprächen.
Eine besonders starke Sequenz ist das Treffen der beiden Schwestern aufeinander, wie auch die Kritik bei filmstars.de beschreibt. Saskia klettert über die Klostermauern und will ihre Schwester noch einmal zur Rede stellen. Trotz der wenigen Worte bekommt genau diese Szene eine sehr starke Intensität. Natürlich glänzen auch die Schauspieler mit ihren guten Fähigkeiten und der überzeugenden Darstellung. Mit Blicken und Mimik gehen die Schwestern aufeinander ein, wie es auch im wirklichen Leben in einer Familie sein sollte. Die beiden verstehen sich förmlich blind und letztlich gibt es keinen wirklichen Grund für Katis Entscheidung. Dennoch strahlt sie eine solch innere Ruhe aus, dass man sogar als Zuschauer nun mit ihrem Lebensweg uneingeschränkt einverstanden ist. Anne Wild zeigt mit ihrem Drehbuch nicht nur breite Meinungen in der Gesellschaft, sondern erzählt etwas über die Gottsuche mancher Menschen. Die FAZ beschreibt den Film als Komödie etwas zu schwach. Als Drama jedoch ist er rührselig und entwickelt seine eigenen Witze an genau den richtigen Stellen.
Auszeichnungen
Schwestern war der Eröffnungsfilm zum 9. Festival des deutschen Films. Hier konnte er Jurymitglieder und Kinobesucher überzeugen. Außerdem ist der Film für den Thomas Strittmatter Drehbuchpreis im Jahr 2009 nominiert gewesen, da hier bereits das Drehbuch ausgearbeitet war.
Videos – selbst der Exfreund taucht auf
In diesem Video siehst du den Auftritt von Thomas Fränzel im Film und bekommst einen Eindruck von der Rolle, die er übernommen hat. Er scheint verständnisvoll und mit sich im Reinen, obwohl er ein recht gewagtes Erscheinen als Exfreund der angehenden Nonne hat.
Trivia / Sonstiges
- Das aufziehende Gewitter schürt zunächst die Konflikte und reinigt sie nach dem Regen jedoch auch. So harmoniert die Stimmung im Film enorm mit dem Wetter.
- Beim kleinen Mädchen kommen immer wieder die Bienen zur Sprache. Dabei beginnt der Film sogar mit einer recht langen Natursequenz.
- „Schwestern“ lebt von den vielen kleinen Happy Ends, denn jeder scheint zum Schluss seinen inneren Frieden mit der Situation geschlossen zu haben.
- Die Geschichte wird als Dramedy bezeichnet, da es sich weder um ein richtiges Drama, noch um richtige Comedy handelt. Vielmehr wirken manche Szenen ungewollt komisch und besitzen einen ganz eigenen Witz.
Fazit
Der Film „Schwestern“ überzeugt sowohl von der Machart als auch von der Geschichte dahinter. Derart endgültige Entscheidungen wie beispielsweise der Eintritt in einen katholischen Orden sind für viele Menschen nicht nachvollziehbar. Anne Wild zeigt in ihrem Film deshalb auch, wie die Familie unter einem solchen Event leiden kann, und ist nicht nur gesellschaftskritisch. Dabei ist es erstaunlich zu erleben, welche Meinungen die einzelnen Familienmitglieder haben und wie genau sie damit umgehen können. Die einzelnen Szenen harmonieren mit dem Wetter, bis ein starkes Gewitter aufzieht. Und schließlich verschwimmen die Grenzen zwischen Drama und Komödie, was so manche witzige, aber auch manche nachdenkliche Szenen mit sich bringt. Sei gespannt auf ein Familiendrama der besonderen Art und finde heraus, wie ein Mensch plötzlich solch eine endgültige Entscheidung treffen kann.
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